Den Mythos des keltischen Sonnenkults auf den Belchen/Ballon-Bergen, die Tragik des Krieges (quer durch die Vogesen zog sich während des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918 die Front) - aber vor allem eine fantastische Landschaft mit beeindruckenden Weit- und Tiefblicken zu jeder Jahreszeit: All das können wir bei dieser faszinierenden und zugleich nachdenklich stimmenden (und anstrengenden!) Rennrad-Tour mit gut 138 Kilometern und knapp 3500 Höhenmetern erleben.

Die Tour startet im kleinen Ort Fellering. Wir sollten so früh wie möglich starten, dann ist die Verkehrsbelastung auch auf der spektakulären Route des Cretes relativ gering. Wir müssen zunächst ein kurzes Stück auf dem Radweg entlang der relativ stark befahrenen Straße N 66 entlang rollen. Dann aber wird es ruhiger, der Weg führt über Goldbach auf den Scheitelpunkt der Grand-Ballon-Straße (1344 Meter) hinauf. Nächste große Station ist die Petit-Ballon-Straße (1165 Meter). Über Sondernach geht es dann der Routenform eines Tennisschlägers folgend wieder auf die Route des Cretes hinauf. Dann der Anstieg zum Hohneck (1364 Meter, zweithöchster Vogesenberg, höchster mit dem Rennrad anfahrbarer Punkt). Und mit einer grandiosen Sicht hinüber zum Grand Ballon, zum Schwarzwald, hinunter in die Rheinebene, an klaren Tagen bis ins Berner Oberland mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Schließlich über den Col de la Schlucht (1135 Meter) und den See von Kruth-Wildenstein (eine ideale Badegelegenheit nach einer anstrengenden Tour)  zurück nach Fellering - und am Ende noch einen kleinen, aber happigen Anstieg (rund 150 Höhenmeter, Spitzen um 20 Prozent) hinauf zum Quartier. Beim Hochladen auf gps-tour.info wurde eine Aufstiegshöhenmeterzahl von 3222 Höhenmetern angegeben. Nach Abgleich mit den abgeradelten GPS-Daten und einem Vorabrouting dürfte aber die Zahl von gut 3480 Höhenmetern realistisch sein.